Die Berechnung von Einzelkosten

Wird in einem Unternehmen die Ausweitung des Angebots auf ein weiteres Produkt oder eine weitere Dienstleistung angestrebt, müssen zuvor die Einzelkosten berechnet werden. Einzelkosten sind die Kosten, die bei genau einem produzierten Produkt oder einer durchgeführten Dienstleistung anfallen. Die Einzelkosten berechnen kann sich dabei zuweilen als äußerst kompliziert erweisen.

Einzelkosten berechnen
Geldscheine

Einzelkosten: Was steckt alles drin?

Einzelkosten setzen sich aus mehreren Kostenarten zusammen, die bei der Produktion eines Produktes entstehen. Zunächst, vor allem bei einem Produkt anfallend, stehen die Fertigungsmaterialkosten. Darunter fallen alle Materialkosten, welche für die Produktion genau eines der Produkte anfallen: Schrauben, Holz, Plastikverschalung, Leim, Textilien und so weiter.

Die Fertigungslohnkosten sind ebenfalls Teil der Einzelkosten, welche in die Berechnung mit einfließen. Darunter fallen die Kosten, die an Lohnzahlungen bei der Herstellung anfallen, also beispielsweise der Lohn für 3 Arbeitnehmer in der Fabriken für jeweils 2 Stunden – die Zeit, die benötigt wird, um das gewünschte Produkt herzustellen.

Die beiden bisher genannten Einzelkosten sind vergleichsweise einfach zu erfassen, da sie für die  Produktion fixe Kosten darstellen, also einfach einem einzelnen Produkt zugeordnet werden können.

Schwieriger wird es bei der Berechnung der Sondereinzelkosten. Diese sind noch einmal zu unterscheiden in Sondereinzelkosten für die Fertigung und Sondereinzelkosten im Vertrieb. Das Besondere an den Sondereinzelkosten ist hierbei, dass diese Art der Einzelkosten in unregelmäßigen Abständen anfallen, sie also nicht fix sind und so einfach zugeordnet werden wie die Fertigungskosten.

Sondereinzelkosten für die Fertigung sind beispielsweise die Kosten für spezielles Werkzeug, was für die Fertigung des Produktes notwendig sind, aber auch die Erstellung von Modellen oder die Analysen und Testungen für das Produkt.

Die Sondereinzelkosten für den Vertrieb sind ebenfalls nicht fix und fallen in unregelmäßigen Abständen an. Diese beinhalten unter anderem die Kosten für das Verpackungsmaterial, welches nach der Fertigung benötigt wird, vor allem im Falle der Dienstleistungen die Provisionen, die anfallen, aber auch die Kosten für den Transport, sowohl des fertigen Produktes als auch der benötigten Rohstoffe für die Herstellung, Zollkosten und letztendlich auch Werbekosten. Hier wird ersichtlich, dass die Berechnung von Einzelkosten im Fall des Falles sehr schwierig werden kann.

Was sollte bei der Berechnung von Einzelkosten beachtet werden?

Zunächst sollte klar sein, dass eine korrekte Berechnung von Einzelkosten die Grundlage dafür darstellt, dass der Vertrieb erfolgreich verläuft – also wesentlich für den Unternehmenserfolg ist.

Denn eine korrekte Kalkulation der zu erwartenden Kosten kann auch davor bewahren, eine Investition zu tätigen, die sich im Fall des Falles nicht lohnt.

Auch sollte beachtet werden, dass sich die Einzelkosten eventuell ändern können. Wenn zum Beispiel ein Produkt stärker oder anders beworben werden soll, sich die Einfuhrzölle für einen benötigten Rohstoff sich ändern oder sich die Tarifverträge der Arbeitnehmer höhere Löhne fordern, müssen die Einzelkosten in jeden Fall erneut berechnet werden, da schon kleine Posten einen immensen Unterschied machen können.

Es bleibt festzuhalten, dass die Berechnung von Einzelkosten ein schwieriges und mühsames Unterfangen sein kann. Es solle aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da es die essenzielle Grundlage dafür bietet, dass Ihr Unternehmen auch in Zukunft profitabel bleibt und Wachstum generiert.